Biotop Arzfeld

Unsere Fläche ist Bestandteil des Biotops 5903-2038 der Biotopkartierung des Landes Rheinland-Pfalz.
Es handelt sich um einen Feucht- und Nasswiesenkomplex in einer quelligen Senke. Die hier angetroffenen Feuchtwiesen stehen pflanzensoziologisch den feuchten Borstgrasrasen nahe, die in früheren Zeiten in dieser Landschaft sehr häufig vorkamen. Durch Entwässerung und Intensivierung im Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung oder durch Aufforstung gibt es im Landkreis Bitburg-Prüm nur noch 10 bis max. 20 intakte Biotope diesen Typs.
 Die Fläche konnte 1989 nur knapp vor der Umwandlung in Ackerland gerettet werden und war seitdem bis 1999 im Biotopsicherungsprogramm "Extensivierung von Dauergrünland" gesichert. Seit 2000 wird sie im Rahmen der Biotopbetreuung betreut und gepflegt.
 Die Feuchtwiesen sind gekennzeichnet von einem hervorragenden Pflanzenartenspektrum, darunter Arten der Roten Liste von Rheinland-Pfalz, wie DACTYLORHIZZA MACULATA (Geflecktes Knabenkraut) mit einer stabilen Population von um die 100 Individuen, sowie SCORZONERA HUMILIS (Kleine
Schwarzwurzel) mit max. 30 Exemplaren. Weitere selten gewordene Arten sind
MEUM ATHAMANTICUM (Bärwurz) mit ca. 10 Individuen im Randbereich und ERIOPHORUM ANGUSTIFOLIUM (Schmalblättriges Wollgras) in geringer Individuendichte. An allgemeineren Zeigerarten der Borstgrasrasen sind POTENTILLA ERECTA (Blutwurz), SUCCISA PRATENSE (Teufelsabbiss), NARDUS STRICTA (Borstgras) und CAREX ECHINATA (Sternsegge) vertreten.
Die Nasswiesen sind charakterisiert von CALTHA PALUSTRIS (Sumpfdotterblume), Binsen (Juncus effusus, J. acutiflo-rus), VIOLA PALUSTRIS (Sumpfveilchen), VALERIANA DIOICA (Sumpfbaldrian), LYCHNIS FLOS-CUCULI (Kuckuckslichtnelke) und vielen anderen Sumpfpflanzen, sowie als Anzeiger des Brachestadiums bzw der Entwicklung zur nassen Hochstauden-flur FILIPENDULA ULMARIA (Mähdesüss) und CIRSIUM PALUSTRE (Sumpfkratzdistel).
Die brachen Nassbereiche sind potentielles Habitat für Wiesenbrüter und MECOSTETHUS GROSSUS (Große Sumpfschrecke).

Im Jahr 2018 wurde auf der Fläche der Wiesenpieper (Anthus pratensis)  festgestellt. Damit leistet  die Fläche einen sehr wichtigen Beitrag für den Erhalt dieser Art, deren Bestände auf Grund der intensiven Landwirtschaft stark zurück gegangen sind und die auf der Roten Liste RLP in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) gelistet ist.